fast ein ganzes Jahr hatten wir nach dem letzten Heft Zeit, diese Ausgabe zum Thema Globalisierung vorzubereiten. Es mag ein Grund dafür sein, dass Texte von Autorinnen mit sehr unterschiedlichem politischen Hintergrund zusammengekommen sind. Von der marxistisch orientierten (lesbisch-)feministischen Analyse bis zum früheren und späteren Infragestellen der Kategorie Frau reicht das Spektrum, mit dem wir die Leserinnen zu Widerspruch und Zuspruch, vor allem auch zur Entwicklung von Perspektiven und Alternativen einladen.

Während wir in Bochum über den letzten Satz-Korrekturen bzw. auf der Krankenhausmatratze schwitzen, tagt in Köln der internationale Kongress. Dienste ohne Grenzen? GATS und die Konsequenzen für Frauen (GATS: General Agreement on Trade in Services = Allgemeines Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen).

Frauen, Lesben, Feministinnen suchen nach Gegenstrategien zu globalen patriarchalen Herrschaftskonzepten. Schon indem wir sie durchschauen, nehmen wir ihnen einen Teil der Macht über uns. Es macht Mut und Hoffnung, dass Frauen/Lesben trotz aller Gewalt, Instrumentalisierung, Vereinnahmungsversuchen, Befriedungsangeboten und ideologischen Demoralisierungen eine Gesellschaft anstreben, in der es keine Schwitzbuden*, allenfalls noch Schwitzhütten gibt.

Leserinnenkommentare bitte an die Redaktion.

* Sweatshops